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Die Reichsbürger, ihre irren Verschwörungstheorien und Argumente

Verschwörungstheoretiker und ähnliche Irre gibt es ja wie Sand am Meer. Das war schon immer so. Eine neue Ausprägung schafft es derzeit aber öfter in die Medien als alle anderen: die Reichsbürger. Es gibt zwar zum Glück immer noch nicht furchtbar viele von ihnen, aber sie machen Staat und Gesellschaft in Deutschland inzwischen einige Probleme. Mit ihrer kruden Verschwörungstheorie, dass die Bundesrepublik Deutschland gar nicht existiere, weigern sich solche Reichsbürger etwa – ohne jeglichen Erfolg, versteht sich – Strafzettel und andere Bußgelder zu bezahlen. Damit nerven sie Kommunalbeamte schon seit Jahren. Nachdem ein ganz besonders irrer Vertreter 2016 aber einen Polizisten im fränkischen Georgensgmünd erschossen hat, rücken die Reichsbürger nun auch in die allgemeine Wahrnehmung.

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In dieser Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast darf ich zum ersten Mal einen Gast bei mir begrüßen. Und da Reichsbürger ja gerne mit pseudo-rechtlichen Argumenten daherkommen, liegt nichts näher, als dafür mit einem Juristen zu reden. Mit Andreas Moser habe ich aber nicht nur irgendeinen Juristen an Bord, nein, er betreibt auch noch einen mehr als lesenswerten Reiseblog. Gemeinsam suchen wir nach einer Definition für Reichsbürger, werfen einen Blick in die Geschichte der Bewegung, ihre historischen Argumente und nicht zuletzt den juristischen Blödsinn, den sie gerne von sich geben. Wir versuchen auch, ein paar unterschiedliche Typen von Reichsbürgern zu definieren. Von strammen Neonazis über verblendete Verschwörungstheoretiker bis hin zu Abzockern, die mit Reichsbürger-Ausweisen, Führerscheinen und anderen Dokumenten reichlich Geld verdienen, ist da nämlich alles dabei.

Mehr von Andreas gibt es wie gesagt auf seinem Reiseblog, wo er auch einen Blogartikel zu dieser Episode online gestellt hat. Einen zweiten, englischsprachigen Blog betreibt er noch obendrein. Alle Déjà-vu Podcasts und Blogartikel findest du wie immer auf deja-vu-geschichte.de und wenn dir der Podcast gefällt, bewerte ihn doch bitte auf iTunes!

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6 Gedanken zu „Die Reichsbürger, ihre irren Verschwörungstheorien und Argumente“

  1. Im großen und ganzen sinds einfach nur Anarchisten ähnlich der frühen NSDAP.Mit Weigerungen wollen sie die Ausschaltung der Staatsgewalt erringen.Irgendwann würde sich dann eine Führerelite die Macht krallen.

    1. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die meisten Reichsbürger (und die NSDAP) in den Anarchietopf werfen würde. Wenn jemand glaubt oder wünscht, dass das Deutsche Reich existiert, dann will er eigentlich nicht die Aufhebung jeglicher staatlicher Gewalt.
      Aber sicher gibt es in dieser sehr heterogenen Bewegung auch Leute, die jegliche staatliche Organisation ablehnen und sich als „freie Menschen“ betrachten. Da dürfte es auch Überschneidungen zur Prepper-Szene geben.
      Als wir den Podcast aufnahmen, war das Buch „Die Reise ins Reich“ von Tobias Ginsburg noch nicht herausgekommen. Der hat verschiedenen Strömungen der Reichsbürger-Bewegung infiltiert und berichtet davon sehr aufschlussreich: https://andreas-moser.blog/2020/05/09/reise-ins-reich-ginsburg/

      1. Also ich will Deutschland in den Grenzen von 1212 😎
        Aber mal ernsthaft:Ich hab den Gesellschaftsvertrag nicht unterschrieben der mich zu 15 Monaten Bundeswehr gezwungen hat …
        Und last-but-not-least: Das Gründen einer Religion ist eine lUkrative Option um zu Geld zu kommen …

        1. Das sind die einzig relevanten Grenzen! 😀 Und ja … Aber das ist wohl die Krux am „Gesellschafts“-Vertrag. Den muss wohl nicht jeder Teil der Gesellschaft mit unterschreiben..

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